Projekt Mazda MX-fight. Mario Kranabetter im Rundstrecken-MX-5
Projekt Mazda MX-fight. Mario Kranabetter im Rundstrecken-MX-5

Könnt ihr euch noch an unser Motorsport-Projekt, das „Projekt Roadster Drift“ erinnern? 2014 bauten wir einen MAZDA MX-5 für Driftrennen auf. Das Auto war so erfolgreich dass es 2015 die Jahreswertung der Klasse R1, in der österreichischen Drift Staatsmeisterschaft gewann.

Projekt Mazda MX-fight 2017
Projekt Mazda MX-fight 2017. Foto © Mario Kranabetter

Der blaue MX-5 ist danach nicht mehr zum Einsatz gekommen. Doch im Winter 2016-2017 entschloss ich mich dazu, dem Auto wieder Leben einzuhauchen und machte ein waschechtes Rundstreckengerät aus dem kleinen Drift-MAZDA. Mit eingeschweißter Zelle, Slickreifen und riesigem Heckflügel wurde aus der süßen Driftschaukel eine scharfe Kampfsau – der Mazda MX-fight.

Die Umbauarbeiten beanspruchten den ganzen Winter. Na was soll man als Cabriofan sonst im Winter machen? *gg* Mir stand also viel Arbeit bevor. Um ehrlich zu sein um einiges mehr, als ich erwartet hatte. Aber würde ich es wieder tun, mit dem Wissen das ich jetzt habe?

Die Antwort ist zweifellos: JA!

Jetzt ist November, die Rennsaison ist vorbei und ich habe wieder ein bisschen mehr Zeit. Deshalb möchte ich das vergangene Jahr Revue passieren lassen, ein wenig aufarbeiten und euch daran teilhaben lassen. In der brandneuen Serie des Roadster Magazins »Projekt Mazda MX-fight« berichte ich in zwölf Staffeln –  jede Woche am Mittwoch – wie das Auto aufgebaut wurde und welche Erlebnisse ich dabei hatte. Von den ersten Probeläufen bis zu den Rennen und dem charakterbildenden Ereignis beim Saisonfinale am Slovakia Ring, das mir wohl länger in Erinnerung bleiben wird. Aber von Anfang an:

Wo die Reise begann

Mario Kranabetter Drift Challenge Austria
Mario Kranabetters Erfolge in der österreichischen Drift Staatsmeisterschaft

Dafür muss ich etwas ausholen. Ich bin Motorsport-Fan seitdem ich denken kann. Das funktioniert mehr oder weniger gut ca. seit Mitte der Achzigerjahre des vorigen Jahrhunderts. Als Spätzünder habe ich mit neunundzwanzig Jahren begonnen aktiven Motorsport zu betreiben. Am 5. April 2008 bin ich zum ersten Mal auf einer Rennstrecke gefahren. Damals mit einem Audi 80 B2 mit Frontantrieb. Später folgte der Umstieg auf Audi quattro, danach wechselte ich auf das einzige wahre Antriebskonzept für Sportwagen-Fans, dem Heckantrieb. Anfangs mit einem alten Ford Scorpio (Danke Hippy). Aber bald wechselte ich auf meine Hausmarke: MAZDA. Den MX-5 von damlas gibt es heute noch, er ist der Star in dieser Story. Damals habe ich begonnen Drift-Rennen zu fahren. Und das nicht einmal so unerfolgreich. Ich bestritt in sieben Jahren 33 Staatsmeisterschaftsläufe, konnte dabei 10 Rennen gewinnen und 3 Titel einfahren. 2010 und 2011 gewann ich die kleine Serienklasse, 2015 die kleine Rennklasse in einem Herzschalgfinale gegen Roman Steinbauer, den ich nach wie vor als harten, aber fairen Gegner hoch schätze  >>das Roadster Magazin berichtete ausführlich

2016 dann der Rücktritt. Ich wollte keine Driftrennen mehr fahren, ich hatte alles und mehr erreicht was ich mir jemals für diesen Sport vorgenommen hatte.

Einmal Rennfahrer – immer Rennfahrer

 

Aber Rennen zu fahren ist wie eine Droge. Nach einer kurzen Schaffenspause keimte also bald eine neue Idee in mir auf. Ich möchte Rundstrecke fahren. Da gab es mehrere Möglichkeiten. Vom 3h-Cup über RoC (Autoslalom) und Freies-Fahren bietet der Wachauring in Melk ein umfangreiches Angebot sich motorsportlich zu betätigen. Praktisch, denn ich wohne ganz in der Nähe dieser 1.150 m langen Rennstrecke, die übrigens vom deutschen Formel-1-Rennstrecken-Planer Hermann Tilke gebaut wurde und modernsten Sicherheitsstandards genügt.

Autoslalom am Wachauring
MX-5 NC und NA beim Autoslalom am Wachauring

Ich hab alles dort gemacht – ich bin mit einem Honda Civic beim 3h-Cup mitgefahren, bin mit einem MX-5 NC beim Autoslalom mitgefahren und beim Freien-Fahren war ich viele Jahre Stammgast mit meinem Audi quattro. Das hat alles richtig viel Spaß gemacht, aber ich wollte mehr, ich wollte schneller. Denn die Strecke am Wachauring ist knackig, aber kurz. Brigitte, eine Rennfahrerkollegin aus Driftchallenge-Zeiten gab mir dann den entscheidenden Tipp. Ich solle es doch einmal im benachbarten Ausland versuchen, genauer gesagt im Osten Europas. Dort ist Motorsport günstiger und die Strecken sind spektakulär, lang und schnell.

Okruhy-Cup

Der okruhy-Cup ist ein slowakischer Rundstrecken-Cup der auf dem Pannonia Ring, dem Slovakia Ring und auf der berühmten MotoGP-Strecke in Brünn ausgetragen wird. Sechs Rennen pro Jahr – jede Strecke wird zweimal gefahren. Das ist doch genau das was ich suche!

Nächsten Mittwoch geht es in Folge zwei ums Reglement und darum was alles notwendig ist um an Runstreckenrennen teilnehmen zu können.

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