Projekt MAZDA MX-fight: Predictive Lap Timing

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Wie funktioniert eigentlich Predictive Lap Timing?


Im Display vor dem Lenkrad werden wertvolle Echtzeit-Daten gezeigt, um das Setup von Fahrzeug oder Fahrer zu verbessern. Die bereits schnellste gefahrene Runde wird im Speicher des Displays hinterlegt und die gerade laufende Runde wird in Echtzeit dagegen verglichen.

Das hört sich jetzt total kompliziert an oder? Aber die Vorteile sind im Video ersichtlich. Wenn man das System benutzt ist es ganz klar verständlich und hilft genau dann wenn du es brauchst. Nämlich im Auto, auf der Strecke, während rund um dich die ganze Action eines Rennens abläuft.

Du willst ein Beispiel?

OK, du kriegst ein Beispiel: Du bist also auf der Strecke und möchtest dich für das Rennen in eine gute Startposition bringen. Natürlich willst du so weit wie möglich vorne stehen. Der Weg dorthin führt über das Qualifying. Der/Die Schnellste steht ganz vorne. Qualifying also. Du sitzt in deinem Rennwagen und versuchst eine schnelle Runde in den Asphalt zu zaubern. „Passt geglückt“, denkst du, da funkt dir dein Ingenieur schon durch: „Du bist um 1,3 Sekunden zu langsam.“ Pääähhhmm. What the f…

Was also tun in der Not? Richtig auf zur nächsten Runde und versuchen sich zu verbessern. Im Display kannst du aus dem Augenwinkel erkennen ob du schneller (die Zeit wird grün angezeigt), oder langsamer (die Zeit wird rot angezeigt) bist. Ausgestattet mit diesen Live-Informationen kannst du dir die Runde, das Qualifying, oder ein ganzes Rennen einteilen.

Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Das System ist über das Motorsteuergerät und diversen anderen Sensoren mit dem Auto vernetzt. Es kann all diese Daten verarbeiten und dir und deinem Ingenieur übersichtlich zur Verfügung stellen. Steckst du eine SIM-Karte in die RaceCapture und stellst eine Verbindung her kann dein Ingenieur in der Boxengasse all deine Livedaten einsehen und dich beispielsweise über eine zu hohe Kühlmitteltemperatur informieren. Du kannst dann entsprechend rechtzeitig reagieren und einen Motorschaden und somit den Ausfall verhindern.

Unzählige Daten können ausgelesen und grafisch dargestellt werden.

Ein weiteres Beispiel ist der Drehzahlmesser. Du kannst dir im Display deinen eigenen Drehzahlmesser, nach deinen Vorlieben zusammen stellen. Rund, oder als Balken, dominant in der Mitte oder klein in einer Ecke. Dein Display kannst du dir zusammenstellen wie du willst. Dem Drehzahlmesser kannst du in verschiedenen Drehzahlbereichen verschiedene Farben zuweisen. Kommst du nahe an das Drehzahllimit wird er gelb, im roten Bereich färbt sich der ganze Drehzahlmesser knallrot, damit siehst du im Augenwinkel deinen Schaltpunkt. Diese Regelungen kannst du für jeden Sensor einstellen. Zum Beispiel bei der Kühlmitteltemperatur, oder beim Ladedruck. Wie auch immer du willst.

Ein teures Vergnügen?

So ein System ist meist recht teuer und wird deshalb größtenteils von Profis eingesetzt. Aber auch für Hobby-Rennfahrer ist der Zugang zur Fahrzeug-Telemetrie eine lohnenswerte Investition. Deshalb gibt es auch Alternativen die durchaus leistbar sind. Wie dieses RaceCapture-System von Autosport Labs. Unser RaceCapture-System wurde von Race Electronic e.U. in unseren Renn MX-5 eingebaut und installiert. Der MX-5 NA hat noch keinen ODBII-Stecker, dafür ist er einfach zu alt. Aber unser Motorsteuergerät, ein MegasquirtII hat diverse Aus- und Eingänge über die die RaceCapture mit Informationen versorgt wird. Damit die ausgelesenen Daten aus dem Steuergerät und aus anderen Sensoren, wie zum Beispiel Lenkwinkel-Sensor, oder Drosselklappen-Sensor, korrekt verarbeitet werden können, muss das System durch einen Profi installiert und eingestellt werden. In unserem Fall haben wir uns an den Besten auf diesem Gebiet in der österreichischen Motorsport-Szene gewandt, an Michael Dirneker von Race Electronic. Er hat das System in unseren Renn MX-5 eingebaut und zum Laufen gebracht. Danke Michi!

Am Ende des Tages kann man die gesammelten Daten auswerten und viel über seinen eigenen Fahrstil lernen. Das macht einem zu einem besseren Fahrer, oder zu einer besseren Fahrerin. Schau dir das Video in diesem Beitrag an, dort wird es sehr schnell klar, welche Vorteile dieses System bringt. Denn, dann klappt’s auch mit den Rundenzeiten.


Hier ein paar weiterführende Links:

Race Capture von Autosportlabs https://www.autosportlabs.com

Michael Dirneker, DER Profi für Fahrzeug-Telemetrie http://race-electronic.com

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